Wussten Sie, dass Leitungswasser die WHO-Vorgaben häufig nicht einhält?
Die Qualität unseres Trinkwassers ist ein wichtiges Thema, das oft im Alltag übersehen wird. Dabei gibt es klare Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die festlegen, wie „rein“ unser Wasser idealerweise sein sollte.
Ein oft übersehener Indikator für die Qualität von Trinkwasser ist der sogenannte GMS-Wert, der eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit spielt. Laut WHO sollte dieser Wert idealerweise ursprünglich bei 90 Mikrosiemens pro Zentimeter (µS/cm) liegen. Doch in der Realität liegt der durchschnittliche GMS-Wert des Leitungswassers in Deutschland bei 534 µS/cm – weit über der empfohlenen Obergrenze.
Was ist der GMS-Wert?
Der GMS-Wert (auch Leitwert genannt) ist eine Abkürzung für die elektrische Leitfähigkeit des Wassers, gemessen in Mikrosiemens pro Zentimeter (µS/cm). Er gibt Auskunft über die Menge an gelösten Ionen, also elektrisch geladenen Teilchen, im Wasser. Je höher der GMS-Wert, desto mehr gelöste Stoffe befinden sich im Wasser, darunter Mineralien wie Kalzium, Magnesium, Natrium oder auch potenziell schädliche Substanzen wie Nitrat und Schwermetalle.
Während Mineralien wie Kalzium und Magnesium für die Gesundheit wichtig sein können, ist ein zu hoher Gehalt an bestimmten Ionen ein Warnzeichen für Verunreinigungen oder unerwünschte Stoffe im Wasser.
Welche negativen Auswirkungen kann ein hoher GMS-Wert haben?
Ein zu hoher GMS-Wert kann gesundheitliche Risiken mit sich bringen, abhängig davon, welche Stoffe das Wasser „belasten“. Hier sind einige mögliche negative Auswirkungen:
1. Natrium und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Ein hoher Natriumgehalt im Wasser kann zu Bluthochdruck führen, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Für Menschen mit bereits bestehenden Problemen wie Bluthochdruck oder Nierenerkrankungen kann dies besonders gefährlich sein.
2. Nitrat und Säuglinge
Wasser mit einem hohen Nitratgehalt, der den GMS-Wert erhöhen kann, ist vor allem für Säuglinge riskant. Nitrat kann im Körper zu Nitrit umgewandelt werden, was bei Kleinkindern die Sauerstoffversorgung im Blut beeinträchtigen und das sogenannte „Blue-Baby-Syndrom“ verursachen kann.
3. Schwermetalle und chronische Krankheiten
Schwermetalle wie Blei, Arsen oder Quecksilber, die in hohen Mengen im Wasser auftreten können, sind toxisch und können langfristig zu Nieren- und Leberschäden, neurologischen Störungen oder sogar Krebs führen.
4. Belastung der Nieren
Ein hoher Gehalt an gelösten Mineralstoffen bedeutet, dass die Nieren härter arbeiten müssen, um diese aus dem Körper zu entfernen. Dies kann auf lange Sicht zu Nierenproblemen führen, besonders bei Menschen, die bereits unter eingeschränkter Nierenfunktion leiden.
5. Haut- und Haarprobleme
Ein hoher GMS-Wert durch einen erhöhten Kalzium- und Magnesiumgehalt (hartes Wasser) kann die Haut und Haare austrocknen. Dies kann zu Reizungen, Ekzemen und sprödem Haar führen, was besonders für Menschen mit empfindlicher Haut problematisch ist.
Wie kann man den GMS-Wert senken?
Eine der effektivsten Methoden, um den GMS-Wert im Trinkwasser signifikant zu senken, ist der Einsatz von Umkehrosmoseanlagen. Diese Technik gilt als eine der besten Optionen, um nicht nur die Anzahl der gelösten Ionen, sondern auch potenziell schädliche Substanzen im Wasser drastisch zu reduzieren. Aber wie funktioniert das genau?
Umkehrosmoseanlagen: Funktionsweise und Vorteile
Bei der Umkehrosmose wird das Wasser unter Druck durch eine semipermeable Membran gepresst. Diese Membran hat extrem kleine Poren, die so fein sind, dass nur Wassermoleküle hindurch gelangen können, während fast alle gelösten Ionen, wie Natrium, Kalzium, Magnesium und Schwermetalle, sowie Schadstoffe wie Nitrat und Pestizide zurückgehalten werden. Durch diesen Prozess werden bis zu 99 % der Verunreinigungen entfernt.
Der Effekt auf den GMS-Wert ist erheblich: Der Gehalt an gelösten Stoffen, die für den hohen Leitwert verantwortlich sind, wird massiv reduziert. Das Ergebnis ist nahezu reines Wasser, dessen GMS-Wert stark gesenkt wird – oft bis auf einen Bereich, der deutlich unter den von der WHO empfohlenen 90 µS/cm liegt.
Fazit: Achten Sie auf die Wasserqualität
Es mag überraschend sein, dass Leitungswasser oft nicht den Empfehlungen der WHO entspricht, insbesondere in Bezug auf den GMS-Wert. Ein zu hoher Leitwert kann potenziell schädliche Substanzen im Wasser anzeigen, die Ihre Gesundheit beeinträchtigen könnten.
Durch den Einsatz von Wasserfiltern können Sie den GMS-Wert in Ihrem Haushalt jedoch senken und somit sicherstellen, dass Sie und Ihre Familie sauberes, gesundes Wasser konsumieren.
Es lohnt sich also, das eigene Leitungswasser regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Wasserqualität zu verbessern. Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken!