Mikroplastik: Ein unterschätztes Gesundheitsrisiko

Mikroplastik ist in den letzten Jahren zu einem allgegenwärtigen Thema geworden, das zunehmend Besorgnis erregt. Diese winzigen Kunststoffpartikel, die kleiner als 5 Millimeter sind, finden sich mittlerweile fast überall in unserer Umwelt: in Ozeanen, Flüssen, Böden und sogar in der Luft, die wir atmen. 
Auch unsere Lebensmittel, insbesondere Meeresfrüchte, und das Trinkwasser sind inzwischen häufig mit Mikroplastik belastet. Die gesundheitlichen Auswirkungen von Mikroplastik auf den menschlichen Organismus sind jedoch noch nicht vollständig erforscht. Dennoch gibt es Anzeichen dafür, dass Mikroplastik ein unterschätztes Gesundheitsrisiko darstellen könnte.

Was ist Mikroplastik?
Mikroplastik wird in zwei Kategorien unterteilt: primäres und sekundäres Mikroplastik. Primäres Mikroplastik sind Kunststoffpartikel, die gezielt für den Einsatz in Produkten hergestellt wurden, beispielsweise als Schleifmittel in Kosmetika oder als Füllstoffe in Reinigungsmitteln. 
Sekundäres Mikroplastik entsteht durch den Zerfall größerer Kunststoffteile, wie Plastiktüten oder Verpackungen, die durch mechanische, chemische und umweltbedingte Einflüsse in immer kleinere Fragmente zerfallen. Diese Partikel werden dann in die Umwelt freigesetzt und können schließlich auch in unseren Körper gelangen.

Wie gelangt Mikroplastik in den menschlichen Körper?
Die Aufnahme von Mikroplastik kann auf verschiedene Arten erfolgen. Eine der offensichtlichsten Quellen ist die Nahrung. Meeresfrüchte wie Muscheln und Fische, die Mikroplastik aus den Ozeanen aufnehmen, landen auf unseren Tellern. Eine andere wichtige Quelle ist das Trinkwasser. Sowohl Leitungswasser als auch Flaschenwasser aus Plastik enthalten nachweislich Mikroplastikpartikel. Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 2019 wies nach, dass ein großer Teil des Trinkwassers, das in Kunststoffflaschen verkauft wird, mit Mikroplastik kontaminiert ist.
Neben der Nahrungsaufnahme kann Mikroplastik auch über die Atemluft in den Körper gelangen. Kleinste Plastikpartikel aus der Luft, die von Reifenabrieb oder synthetischen Textilien stammen, können eingeatmet werden. Dies ist vor allem in städtischen Gebieten ein zunehmendes Problem, da hier eine höhere Belastung durch Feinstaub und Luftverschmutzung herrscht.

Gesundheitliche Risiken von Mikroplastik
Obwohl die Forschung zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Mikroplastik auf den Menschen noch in den Kinderschuhen steckt, gibt es einige bedenkliche Hinweise. Die mechanische Belastung der Zellen durch Plastikpartikel und die mögliche Freisetzung von Chemikalien sind zwei Hauptrisiken.

  1. Mechanische Auswirkungen: Wenn Mikroplastik in den Körper gelangt, besteht das Risiko, dass diese Partikel Zellen oder Gewebe mechanisch beschädigen. Zwar werden größere Partikel in der Regel durch den Darmtrakt wieder ausgeschieden, doch kleinere Partikel könnten möglicherweise in das Gewebe oder den Blutkreislauf gelangen und dort eine Entzündungsreaktion auslösen.
  2. Toxische Chemikalien: Kunststoffe enthalten oft Zusatzstoffe wie Weichmacher, Flammschutzmittel oder UV-Stabilisatoren, die sich im Körper anreichern können. Viele dieser Chemikalien sind als potenziell gesundheitsschädlich eingestuft. Weichmacher wie Phthalate oder Bisphenol A (BPA) stehen beispielsweise im Verdacht, hormonelle Störungen auszulösen und das Risiko für verschiedene Krankheiten wie Krebs oder Unfruchtbarkeit zu erhöhen. Mikroplastik könnte als Trägermaterial für diese toxischen Substanzen wirken und so zu einer erhöhten Belastung führen.

Plastikflaschen als potenzielle Gefahr
Besonders problematisch in Bezug auf Mikroplastik ist die Nutzung von Trinkwasserflaschen aus Plastik. Studien zeigen, dass in Plastikflaschen verpacktes Wasser oft eine höhere Mikroplastikkonzentration aufweist als Leitungswasser.
Dies liegt zum einen daran, dass während der Abfüllung oder Lagerung kleinste Plastikpartikel von der Flasche selbst ins Wasser gelangen können. Vor allem bei älteren oder mehrfach verwendeten Plastikflaschen kann die Abriebgefahr größer sein. Zum anderen werden viele Einwegflaschen aus Polyethylenterephthalat (PET) hergestellt, einem Kunststoff, der bei Hitze oder längerer Lagerung Schadstoffe freisetzen kann.
Ein weiteres Problem ist, dass Plastikflaschen häufig an Orten gelagert werden, wo sie direkter Sonneneinstrahlung oder Hitze ausgesetzt sind. Diese Faktoren können den Zerfall der Kunststoffflasche beschleunigen und so die Menge an Mikroplastik im Wasser erhöhen. Verbraucher, die regelmäßig Wasser aus Plastikflaschen trinken, setzen sich also potenziell einer höheren Belastung durch Mikroplastik aus.

Das können Verbraucherinnen und Verbraucher tun, um sich zu schützen
Die Reduzierung der Mikroplastikbelastung ist eine Herausforderung, die auf vielen Ebenen angegangen werden muss. Auf persönlicher Ebene können Menschen ihren Konsum von Plastikprodukten reduzieren. Naheliegend wäre die Nutzung von Leitungswasser, doch auch hier gibt es Hinweise auf Belastungen durch unter anderem Mikroplastik. 
Leitungswasser sollte daher vor dem Verzehr mit einer professionellen Anlage gefiltert werden. Nur so können Konsumenten sicherstellen, dass die Belastung für den Körper auf ein Minimum reduziert wird. 

Werden Sie selbst aktiv, um Ihre Gesundheit zu bewahren
Mikroplastik stellt ein wachsendes Gesundheitsrisiko dar, das noch nicht vollständig erforscht ist. Besonders bedenklich ist die Verbreitung von Mikroplastik in Trinkwasserflaschen aus Plastik. 

Um das Risiko für den menschlichen Körper zu minimieren, ist es ratsam, den Gebrauch von Plastikflaschen zu reduzieren und stattdessen auf umweltfreundlichere Alternativen zurückzugreifen. Am besten geeignet ist hierzu gefiltertes Wasser, das man beispielsweise durch platzsparende Filteranlagen für den Privathaushalt erhält.